Living Reservoir
Projekt Lang WS 24/25
In Reaktion auf den signifikanten Bevölkerungszuwachs strebt der Berliner Senat bis zum Jahr 2030 die Errichtung von 140.000 neuen Wohnungen an. Dabei ist vorgesehen, dass ein Viertel dieser Wohnungen in neuen Stadtquartieren und die übrigen innerhalb der bestehenden Siedlungsfläche, auf ehemaligen Industrieflächen, Kleingartenkolonien und landwirtschaftlichen Flächen, entstehen sollen. In Anbetracht der zunehmenden Trockenheit und Extremwetterereignisse wird neben der Verdichtung Berlins zugleich das Ziel verfolgt, die Stadt durch Entsiegelung und Förderung lokaler Regenwasserrückhaltung zu einer „Schwammstadt“ umzugestalten. Dadurch soll das Risiko von Überflutungen und damit verbundenen Umweltverschmutzungen minimiert werden. Das Ziel besteht in einer Reduzierung der sogenannten Überlauftage, die bei Starkregenereignissen auftreten, wenn die Kanalisation derart überlastet ist, dass Abwässer ungeklärt in die Spree geleitet werden müssen. Der Zielkonflikt aus Verdichtung und Entsiegelung sind Ausgangspunkt der Entwicklung entwurflicher Ansätze für das Wohnen in der Stadt im Spannungsfeld sozialer, (bau) kultureller, ökologischer und ökonomischer Herausforderungen und ihrer Wechselwirkungen. Anstatt Stadt und Natur als unvereinbare Gegensätze aufzufassen, wird die Stadt im Rahmen des Projekts „Living Reservoir“ als komplexes System biologischer und natürlicher Prozesse betrachtet, in dem Ressourcen sowohl verbraucht als auch produziert werden. Entlang stadtökologischer Prinzipien werden am Beispiel des Nassen Dreiecks in Berlin-Pankow an der Schnittstelle von Gebäude und Quartier Lösungsansätze für die bestehende Wohnungsfrage entwickelt, die als Reservoir und Teil des Ökosystems zugleich einen aktiven Beitrag zur Regeneration und Erhaltung der Umwelt leisten.
Konsultationen Mi 14:00-18:00 Uhr
Lehrende
Prof. Andreas Quednau
WM Olga Cobuscean
WM Malte Wilms