Public Practice
Seminar Stadt SS 25



Die Entwicklung und die Gestaltung europäischer Großstädte ist maßgeblich beeinflusst durch das Wirken lokaler Stadtarchitekt:innen. Je nach Kontext fungieren sie als „Bouwmeeester“, „Stadtmacher:in“, „Oberbaudirektor:in“, oder „Urban Maestro“. Mancherorts stehen sie in der Öffentlichkeit, andernorts wirken sie im Hintergrund. Stets greifen sie zurück auf ein breites Spektrum rechtlicher, planerischer und gestalterischer Werkzeuge: von Internationalen Bauausstellungen, über Masterpläne, Wettbewerbe und Gestaltungsleitfäden bis hin zu projektspezifischen Stellungnahmen. Mit diesem Instrumentarium steuern sie die Entwicklung der Stadt als Ganzes.
Heute gewinnt diese holistische Praxis der Stadtgestaltung an neuer Relevanz: Stadt wird nicht mehr am Reißbrett geplant, sondern cokreativ gestaltet, prozesshaft gedacht, zwischengenutzt, transformiert und vor allem um- statt neugebaut. Dieser grundlegende Wandel der Bau- und Planungskultur, weg von einem autoritären hin zu einem kooperativen Prozess, bedarf in besonderem Maße der unabhängigen, moderierenden Rolle von Stadtarchitekt:innen.
Diese Rolle wollen wir im Seminar „Public Practice“ am Beispiel verschiedener Stadtarchitekt:innen verstehen, und zwar im Hinblick auf drei Aspekte: die Position im Planungsgefüge, die Gestaltungswerkzeuge, sowie deren Wirkungsweise. Begleitet wird die Analyse der Fallstudien durch die Diskussion ausgewählter Texte zu unterschiedlichen Aspekten der Stadtgestaltung und durch den persönlichen Austausch mit praktizierenden Stadtarchitekt:innen.
Übung Mi 10:00-13:00 Uhr im Raum C007
Lehrende
Prof. Andreas Quednau
WM Olga Cobuscean
WM Jonas Trittmann