SOCIAL GEOMETRIES


Sozialmetabolismus und Stadtmorphologie

Die besondere Produktivität und Innovationsfähigkeit von Städten wurden schon von zahlreichen Theoretikern beschrieben (Jacobs 1961, Mumford 1961, Jacobs 1968, Hall 1998, Florida 2004, Glaeser 2011). Aber erst seit jüngster Zeit stehen genügend Daten zur Verfügung, um diese Beobachtungen auch empirische belegen zu können. Die auf diesen Daten beruhenden Auswertungen machen deutlich, dass die Produktivität und Innovationsfähigkeit von Städten in engem Zusammenhang mit der Diversität und Dichte ihrer Bevölkerung stehen (Bettencourt et al 2010). Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass alle ökonomischen und sozialen Indikatoren einer Stadt, die sich auf zwischenmenschliche Interaktionen zurückführen lassen, überproportional zu ihrer Einwohnerzahl ansteigen. Außerdem legen die Auswertungen nahe, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss auf diese zwischenmenschlichen Interaktionen haben, darunter auch der Faktor Raum (West 2017).

Bisher wurde der Zusammenhang zwischen den räumlichen Eigenschaften der Stadt und ihrer Produktivität und Innovationsfähigkeit kaum erforscht. Die Abteilung für Stadt- und Raumentwicklung beabsichtigt, diesen Zusammenhang in verschiedenen Forschungsaktivitäten zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse im wissenschaftlichen Diskurs zur Diskussion zu stellen. Außerdem wird angestrebt, die Erkenntnisse in der Lehre in Form städtebaulicher Entwurfsprojekte zu überprüfen.