Urban Base - Stadtunterbau

Seminar SS 22

„Der anhaltende Zuzug in die Ballungsräume macht vorherrschende städtebauliche Forderungen nach dichten durchmischten Quartieren, die Bewohner*innen Zugang zu Arbeit, Sozialem, Bildung und Kultur ermöglichen immer dringlicher. In der Umsetzung bleibt das Gebaute jedoch oft weit hinter diesen Zielen zurück, insbesondere die unteren Geschosse werden aufgrund ihrer Nähe zum öffentlichen Raum oft kontraproduktiv belegt und entfalten so keine aktivierende Wirkung im Quartier.

 

Das Seminar greift diese Problemlage auf und thematisiert mit den unteren Geschossen von Wohngebäuden die baulich-räumliche Schnittstelle zwischen Gebäude und Stadt. Ausgehend von den sozio-ökonomischen Potentialen, die diese Übergangszone vom privaten zum öffentlichen Raum für ein zukunftsfähiges Zusammenleben in der Stadt, vor allem in neu entstehenden Quartieren, bietet, wird diese Zone als „Stadtunterbau“ konzeptualisiert. Denn als eigene Stadtschicht mit spezifischen baulich-organisatorischen Anforderungen kann der „Stadtunterbau“ einen wesentlichen Beitrag zu den vielfältigen Anforderungen an flexiblere Wohn- und Arbeitsformen, an gemeinschaftsorientierte Nutzungen und anpassungsfähige Räume leisten.

Im Rahmen des Seminars werden besonders innovative, in Deutschland und den europäischen Nachbarländern realisierte Modellprojekte vertikaler Mischung in Form von Case-Studies vertiefend untersucht. Dabei wird für jeweils ein Modellprojekt die baulich-typologische Ausformulierung des Stadtunterbaus herausgearbeitet und ebenso die spezifische Programmierung, die rechtlichen Voraussetzungen, die Prozesse der Umsetzung und des Betriebs und die dafür nötigen Organisationsstrukturen betrachtet.

Das Seminar findet im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt Stadtunterbau – Urban Base statt, das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums des Inneren für Bau und Heimat aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung gefördert wird. Forschungsprojekt und Seminar finden in Kooperation mit BARarchitekten (Berlin) statt, das im Rahmen des Seminars durchgängig durch die Bürogründerin Antje Buchholz vertreten ist. Die Ergebnisse des Seminars fließen in das Forschungsprojekt ein.“

 

Einführung Di, 19. April, 11:00 Uhr im Raum C007


Lehrende

Prof. Andreas Quednau  
WM Ina-Marie Kapitola