UMBAUKULTUR | ÖKOLOGISCHES & ARCHITEKTONISCHES POTENZIAL

Der Gebäudesektor ist nicht nur ein großer Verursacher von Treibhausgasemissionen, sondern ist darüber hinaus auch in hohem Maße für den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, für die Erzeugung von Abfällen und für die Versiegelung von Böden verantwortlich. Durch die bisherigen Maßnahmen (die sich schwerpunktmäßig auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen durch baulichen Wärmeschutz und Effizienzsteigerungen in der Energieversorgung konzentrierten), konnten die durch den Gebäudesektor verursachten Umwelt- und Klimabelastungen nicht auseichend gesenkt werden. Das im Klimaschutzgesetz des Bundes (KSG) festgelegte Ziel, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, kann ohne zusätzliche Maßnahmen nicht erreicht werden. Eine intensive und intelligente Nutzung baulicher Bestände ist ein wirksames Mittel, um die ökologischen Folgen des Bauens und Wohnens zu reduzieren. Klimaschädliche Emissionen, die bei der Erzeugung von Heizenergie entstehen, können durch die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden erheblich gesenkt werden. Auch der Verbrauch von Rohstoffen, die Erzeugung von Bauabfällen und die Versiegelung von Böden kann stark reduziert werden. Darüber hinaus birgt die bauliche Anpassung von Bestandsgebäuden die Möglichkeit, bedeutenden Themen unserer Zeit, wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz, einen eigenständigen, architektonischen Ausdruck zu verleihen. Die Abteilung für Stadt- und Raumentwicklung setzt sich in Forschung, Lehre und in der öffentlichen Debatte für mehr „Umbaukultur“ ein und vertritt das Thema in vielbeachteten Forschungsprojekten, Ausstellungen, Publikationen und auf Fachveranstaltungen.